2020-02-20 & 2020-02-22
Ah – diese Vielzahl von Zweien. Wie schön! Und die Nullen… sie lassen die Zweien ganz in Ruhe ihre Pracht entfalten…
Ich möchte ausrufen, diese Tage zu genießen, aber es fällt schwer in Anbetracht dessen, was um uns herum geschieht. Die Realität kann grausam sein und uns immer wieder mit Brutalität in eine Wirklichkeit des Menschseins zurückholen. Die gefühlte Bedrohung nach einem terroristischen Anschlag wächst mit der Nähe des Tatorts und mit der Ähnlichkeit von einem selbst oder seiner Familie und Freunden zu den Opfern.
Wenn das Entsetzten, die Trauer und das Mitgefühl ehrlich empfunden werden, bleibt einem trotzdem nur irgendwann, sich auf „andere Dinge“ zu konzentrieren. Es ist wichtig, durch den Schmerz hindurch zu gehen und nicht gelähmt zu verharren. Wir müssen als Gesellschaft aber auch als einzelne Person (weiter) handeln.
Für mich bedeutet ein Teil meiner Handlung mich auf „meine“ Realität zu besinnen: auf mein „Hier & Jetzt“. Das Hier ist ein Raum in einer Wohnung in Berlin – ein sicherer Ort in diesem Jetzt … einem Jetzt, das diese oben genannten Zahlenkombinationen aufweist, deren Einmaligkeit (abgesehen vom Jahr 2022) sich erst in 1000 Jahren wiederholen kann, nämlich am 30. Tag des März 3030 (=3030-03-30). Aber wer weiß, ob wir dann nicht schon längst in „Stardates“ rechnen werden?
Daten bieten – genau wie Jahreszahlen, Jubiläen oder ritualisierte Ereignisse immer auch eine gute Gelegenheit zur Reflektion. Es ist möglich, einen Moment inne zu halten und sich der Einmaligkeit dieses Augenblicks bewusst zu werden. Einige male tief atmen, den Kopf heben, die Schultern straffen und sich dieser einen Minute ganz ausliefern…
So wünsche ich Ihnen an diesen besonderen Tagen im Jahre 2020 bewusste Momente. Diese werden sich in dieser Dekade noch öfters ergeben, auch wenn sie nicht ganz so einmalig sind wie diese Tage mit einer Anhäufung der Zahlen Zwei und Null (wie beispielsweise auch der vergangene 2. Februar (= 2020-02-02) – aber es sind ja auch nur Gelegenheiten in einem christlich geprägten kalendarischen Referenzrahmen.
Trotzdem, für mich – dessen Lieblingszahl die 2 ist – bleiben diese Tage etwas Besonderes, unabhängig von der traurigen Dramatik des 19.Februar und unabhängig von der scheinbaren Alltäglichkeit im Tagesablauf. Ich kann diese Momente nicht festhalten, aber ich kann diese einzelnen Momente der Bewusstheit genießen und mehr ist eigentlich auch nicht notwendig.