Gleichberechtigt und respektvoll

    Es freut mich, daß die letzte Ausgabe der Zeitung Politik & Kultur jetzt auch auf der Frankfurter Buchmesse ausliegt. Auf Seite 8 finden Sie den Artikel „Gleichberechtigt und respektvoll“, der Grundlagen darstellt, wie interkultureller Dialog funktionieren kann und der gleichzeitig ein Auszug aus einem längeren Artikel über Kultur & Integration ist.

    Je mehr nationalistische Propaganda zunimmt und je lauter die rechte Hetze tönt, desto mehr sind auch Kultur-Organisationen aufgefordert, sich aktiv in den politischen Diskurs einzubringen und klar Stellung zu beziehen: für die pluralistische Gesellschaft, für die Demokratie, für die Menschenwürde, für das Grundgesetz, für ein friedliches Miteinander!

    Die Freiheit der Kunst geht Hand in Hand mit anderen gesellschaftlichen Freiheiten. In Deutschland tragen wir eine besondere Verantwortung, diese Freiheiten zu achten und zu verteidigen. Für Museen und andere Kulturbetriebe bedeutet das nun gerade auch, diese Verantwortung anzunehmen und sich der Herausforderung mit einem neuen vehementen Selbstbewusstsein zu stellen.

    Der Umgang mit anderen Kulturen und Traditionen von Einwanderern, „Migranten“ und Geflüchteten in unsere „Aufnahmegesellschaft“ ist also eine der drei großen Bereiche, in denen sich Kultur-Institutionen und Organisationen modernisieren müssen. (Die anderen zwei sind „Digitalisierung“ und „Nachhaltigkeit“.) Zu diesem Bereich gehört z.B. auch die Frage des kulturellen Erbes/ Provenienz und das Erbe der Kolonialgeschichte.

    All diese Themen führen aber weiter, als mein erwähnter Artikel geht. Hier werden die Grundlagen des interkulturellen Dialogs zusammengefasst und die Bedeutung der Integration in der Kultur dargestellt.

    „… Integration beginnt mit Verständnis der Sprache und der Kultur der Aufnahmegesellschaft. Integration vereinfacht die Teilhabe an dieser Gesellschaft – das ist das Ideal und Ziel, gerade wenn Ablehnung und Rassismus täglich auch „gut Integrierte“, „Deutsche Bürger“ der 3. Generation von Einwanderern oder schwarze Deutsche trifft. Nur durch nachhaltige Verständnis bildende Maßnahmen können Konflikte im Jetzt beseitigt werden. Dabei geht es um das Erreichen der Mitte der Gesellschaft und klare Maßnahmen gegenüber rechter Meinungsmache. Zur Integration gehört also nicht nur der Wille der „Ankommenden“, sondern auch der explizite Wille der Gesellschaft (geregelte) Einwanderung willkommen zu heißen.
    „Good Citizenship“ ist eine weitere Voraussetzung zur Integration und damit auch zum interkulturellen Dialog. Ein „guter Bürger“ zu sein bedeutet neben der Akzeptanz von Regeln und Gesetzen auch die „Würde des Menschen“ zu achten. Auch ein Flüchtling („Staatenloser“) hat das „Recht, Rechte zu haben“ (Hannah Arendt). Deutschland hat aus der Geschichte gelernt und spricht dieses Recht jedem Menschen zu. Damit einher gehen die Pflichten aller Bürger, die Freiheiten von offenen Gesellschaften, interreligiöse Toleranz, Gleichberechtigung, etc. zu respektieren. …“